Die Sessionsorden des Fastnacht-Verband Franken e.V.

Sessionsorden 2024


Till Eulenspiegel

Das Deutsche Museum und die Deutsche Fastnachtakademie wollten einen Hingucker für den Eingang. Nun sitzt im Schaufenster des Deutschen Fastnachtmuseum Till Eulenspiegel mit seinem Zepter und erhobenen Daumen als Zeichen hier bist du richtig, komm herein und schau die das Museum an.

Till Eulenspiegel war ein Schelm, der bekanntlich im lande sein Unwesen trieb.

Der Name Eulenspiegel kommt daher, dass er den Leuten einen Spiegel vorhält: Sie sollen ihre eigene Dummheit erkennen.

Die höchste Auszeichnung des Fastnacht-Verband Franken ist der Till von Franken, der den Kopf Till Eulebspiegel mit Narrenkappe darstellt.

Dies war uns Anlass den Sessionsorden 2024 mit dieser Figur zu kreieren.

Sessionsorden 2023

Unser diesjähriger Sessionsorden 2023 zeigt Till Eulenspiegel in sitzender Position im Spagat auf dem fränkischen Wappen. In der Hand hält er wie gewohnt sich den Spiegel mehr denn je vor.

Till Eulenspiegel war kein Hofnarr und wurde anfangs auch nicht mit Narrenattributen dargestellt.

Später wurde die Narrenkappe sein wichtigstes Attribut und Erkennungszeichen, häufig mit „Eselsohren“ und/oder Schellen besetzt.

Der Fastnacht-Verband Franken wird in der Session 2023 70 Jahre alt.

 

Text Bernd Friedrich

Sessionsorden 2022

Wir fahren mit unserer Tradition fort und haben wieder einen ehemaligen Orden in den Sessionsorden 2022 integriert. Er zeigt den „Till“, der unserer Gesellschaft den Spiegel vorhält. Der „Till“ ist schon immer ein Symbol, nicht nur in der fränkischen Fastnacht. Früher war auch die Bezeichnung „Schalksnarr“ landläufig.

 

Sessionsorden 2021

Angelehnt an unsere vergangenen Orden des Verbandes (Serie) beginnen wir mit einer Neugestaltung unseres 1.Ordens, der 1964 als "Landesverband-Orden" die abgebildete Eule zeigt. Die Eule ist seit eh und je mit der Fastnacht fest verbunden, sie gilt als sehr "weise" und gleicht somit dem versteckten Spott eines Fastnachters.

Sessionsorden 2020

Der Sessionsorden 2020 ist dem neuen Bernhard-Schlereth-Haus in Kitzingen gewidmet.

Am 10. März 2019 wurde feierlich des Kulturzentrums Deutsche FastnachtAkademie im direkten Anschluss an das Deutsche Fastnachtmuseum in Kitzingen eingeweiht.

Der Orden zeigt die Fassade der Ludwigstraße 4-8 in Kitzingen. Darüber der Ehrenpräsident des FVF, Bernhard Schlereth, der vor gut drei Jahren die Idee der FastnachtAkademie hatte und das Projekt federführend verwirklichte.

Die Narrenkappe aus dem Logo des Fastnacht-Verband Franken darf natürlich nicht fehlen und beinhaltet die Jahreszahl 2020.

Sessionsorden 2019

Dieses Jahr wurde als Thema „66 Jahre FVF“ umgesetzt.

Sessionsorden 2018

Dieses Jahr wurde als Thema der Neubau der FastnachtAkademie umgesetzt.

Sessionsorden 2017

Der Orden zeigt die Figur des Hanswurst ganz rechts auf dem Fries des Hauses Rosenstraße 10 des Deutschen Fastnachtmuseums Kitzingen.

Der Hanswurst trägt einen grünen Spitzhut, eine rote Jacke mit weißer Narrenkrause, dazu eine gelbe Hose, und ist mit einer Holzpritsche ausgestattet. Dass er auf dieser Darstellung einen Besen schwingt, entspricht der künstlerischen Freiheit. Er kehrt alles zusammen, was die Figuren auf dem Fries links vor ihm im Laufe ihrer Geschichte verloren haben und sich heute im Deutschen Fastnachtmuseum befindet.

 

Die erste literarische Erwähnung des Hanswurst findet sich in der deutschen Ausgabe von Sebastian Brants Narrenschiff aus dem Jahre 1519. Dort tritt er als „Hans worst“ auf. Er gilt als Stehaufmännchen, als Aufschneider, Spaßmacher, Vielfraß, Akrobat und Schürzenjäger. Schon bald fand er Eingang in die Welt des Theaters (Hanswursttheater). Seine veredelte Form ist der Arlecchino (Harlekin) der Commedia dell‘ Arte. 

Sessionsorden 2016

Der Orden zeigt die vorletzte Figur auf dem Fries über dem Eingang Haus Rosenstraße des Deutschen Fastnachtmuseums. Es handelt sich um einen Gardisten der Mainzer Ranzengarde. Die Uniform ist in den Mainzer Fastnachtsfarben rot/weiß/blau/gelb gehalten. Die Ranzengarde gilt als die Mutter aller Mainzer Garden und trat im Jahr 1837 erstmals als sogenannter „Krähwinkler-Umzug“ in Erscheinung. Dieser Umzug war der erste in Mainz und eine Persiflage auf das Militär und das Spießbürgertum. Das Wort „Ranzen“ kam schnell in Mode und bezieht sich auf den Leibesumfang des Gardisten. In den Anfangsjahren konnte nur der Mitglied werden, der wenigstens 100 kg auf die Waage brachte und einen Leibesumfang von wenigstens 6 Fuß (150 cm) hatte. Die Ranzengarde stand 1838 Pate bei der Gründung des Mainzer CarnevalVerein (MCV).

Sessionsorden 2015

Die Darstellung zeigt den Kölner „Held Karneval“, wie er sich nach der Karnevalsreform im Jahre 1823 präsentierte. Der „Held“ war im Ornat eines Kaisers des Heiligen römischen Reiches. Der Grund lag wohl in der romantischen Rückbesinnung auf die alten Zeiten (das Heilige Römische Reich war 1806 erloschen). Zum „Prinzen“ mit Narrenkappe entwickelte sich der „Held Karneval“ erst in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts. Den Übergang zum närrischen Regenten symbolisiert die Narrenfigur zu seinen Füßen. Sie reicht ihm die Narrenkappe, die er bis heute an Stelle der Krone trägt.

Sessionsorden 2014

Was 1967 als kleines zierliches Pflänzchen von Hans-Joachim Schumacher, nämlich das Deutsche Fastnachtmuseum in Kitzingen, gepflanzt wurde ist jetzt zu einem stattlichen Baum herangewachsen. Dieser Baum, der die Form des diesjährigen Sessionsordens symbolisiert, ist an Raumnot und Brandschutz nicht eingegangen, sondern ist an den Herausforderungen gewachsen und stärker geworden.
 
Der Stamm ist dem Ursprung, den Falterturm, der nach wie vor als Wahrzeichen das Museum und die Stadt Kitzingen repräsentiert, gewidmet. In seiner Krone blühen die neuen Gebäude auf. Betrachtet von vorne, dem Haupteingang am Luitpoldplatz und von hinten der Rosenstraße. Wie blühende Knospen werden die Gebäude von Narrenmasken umgeben. Sie zeigen das lebendige Brauchtum, das in Deutschen Fastnachtmuseum durch modernste Technik zum Erlebnis wird.

Sessionsorden 2013

Die alten Germanen glaubten an Dämonen. Jeden Frühling feierten sie ein wildes Fest, bei dem die bösen Wintergeister vertrieben werden sollten. Nach so viel Frieren, Frost und Schnupfen hatten die Germanen einfach keine Lust mehr auf die kalte Jahreszeit. Die Bauern wollten endlich wieder ihre Felder bestellen können. Das Fest selbst war ein lautes und buntes Treiben. Die Dorfbewohner setzten sich grauenvolle Masken auf ihre Gesichter. Außerdem machten sie mit Schellen, Rasseln und Trommeln einen Höllenkrach, um die Wintergeister in die Flucht zu schlagen.

Der Narro als eine aufsehenerregende Erscheinung in der schwäbisch-alemannischen Fasnetlandschaft zeigt deutlich Spuren und Einflüsse des 17. und 18. Jahrhunderts. Daher nennen ihn Fachleute auch gerne "den Aristokraten der schwäbisch-alemannischen Fasnacht". 

Das aus weißem Drill genähte Narrenkleid ist mit Tier-, Frühlings- und Fruchtbarkeitssymbolen bemalt. Sie symbolisieren den Kampf des nahenden Frühlings mit dem scheidenden Winter. Zur Ausstattung des Narro gehört seine aus Lindenholz geschnitzte "Scheme" (Maske), die so dünn gearbeitet ist, das sie beim reden vibriert und sich so die Stimme bei verstellt. Die zirka 16 bis 20 Kilogramm schweren, auf Riemen gefassten Narrorollen, sie kreuzen sich auf der Brust und am Rücken, sind aus Bronze gegossen. Wenn der Narro sich kräftig bewegt, dann erzeugen sie ihren unverwechselbaren Klang.

Der Narro hat während der Fasnet eine besondere Aufgabe, das so genannte "Strählen". Beim "Strählen" werden Bekannten, Freunden oder bedeutenden Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft Missgeschicke vorgeführt, die ihnen während des Jahres unterlaufen sind. Man zeigt und sagt anderen Menschen all das direkt ins Gesicht, was sonst Höflichkeit und Rücksicht verbieten. Es ist quasi ein bisschen wie im Mittelalter, wenn der Hofnarr sein Publikum unterhielt und dabei eine gewisse "Narrenfreiheit" besaß.


Michael Metzger

Sessionsorden 2012

Wie aus der Gesammtansicht des Frieses des Hauses Rosenstraße 10 in Kitzingen ersichtlich ist, stellt das in venezianischen Ballroben und in weißen Halbmasken dargestellte Kostüm-Paar die Epoche des höfischen Karnevals dar.

Der sich verschämt anhängende Harlekin - unser diesjähriges Ordensmotiv -  macht deutlich, dass sich auch die umherziehenden Volksbühnen der "comedia d'ell arte" das im Volk vorhandene Bedürfnis nach Unterhaltung und Kurzweil zunutze machten und die höfischen Vorbilder in der Sprache des einfachen Mannes zu übersetzen verstanden.

Sessionsorden 2011

Auf dem Orden abgebildet ist ein Kostümpaar in venezianischen Ballroben und weißen Halbmasken. 
Sie symbolisieren die von strengen Vorschriften und Etiketten beherrschte Epoche des höfischen Carneval, der die ungezwungene Volksfastnacht des Mittelalters ablöst.
Quelle: Aus der Geschichte der Fastnacht in der Bildsprache des Frieses.

Der Fastnacht-Verband Franken setzt die Serie der Epochen und Ausdrucksformen des fastnachtlichen Brauchgeschehens, festgehalten auf dem Geschichtsfries am Museumsgebäude II in Kitzingen, fort.
Der Hofnarr streckt seinen Zeigefinger in die Höhe, als wollte er deutlich machen, dass auch die relativ freie und ungezwungene Volksfastnacht des Mittelalters nunmehr der von strengen Vorschriften und Etikette beherrschten Epoche des höfischen Carnevals folge.