Alpfler Laabfrösch
Entstehung und Entwicklung des Faßanachtsvereins Alpfler Laabfrösch e.V.
In den früheren Jahren spielte Fasching oder Fasenacht in Altfeld und den Grafschaftsdörfern eher eine nebensächliche Rolle. So sind als reine Fastnachtsbräuche nur das Päärleslaufen am Faschingssonntag oder das Fechten der Kinder am Rosenmontag bekannt.
Das „Päärleslaffe“ findet seit ca. 70 Jahren (mit Unterbrechung) statt. Hierbei ziehen am Faschingssonntag Alpfler als alte Menschen (mit alter Kleidung und Masken)verkleidet, in 2er oder 3er Pärchen durch den Ort und sammeln Eier.
Zu den gesammelten Eiern kam nach und nach auch Geld hinzu, welches der Jugendarbeit des Faschingsvereins zu Gute kommt.
Dieses Brauchtum stammt aus der Vor- und Nachkriegszeit des zweiten Weltkriegs.
Die gesammelten Eier werden dann als Rührei zusammen am Faschingsdienstag verspeist.
Bei der Altfelder Bevölkerung erfreut sich dieses Brauchtum außerordentlicher Beliebtheit. Die Bevölkerung wartet am Faschingssonntag auf die sogenannten Päärle und die meisten lassen die, als Oma und Opa verkleideten Mitglieder des Faschingsvereins, auch für einen Plausch in ihre Häuser.
1979 erlebten die Altfelder Bürger in der neuen Mehrzweckhalle die Narren-Premiere. In den darauf folgenden Jahren wurden die Fremdensitzungen immer mehr von eigenen Aktiven gestaltet. So wurde der Wunsch laut, einen eigenen Fasenachtsverein zu gründen.
Am 24. März 1986 trafen sich 48 Fasenachter zur Gründungsversammlung. Als Wahlvorstand fungierten die Vorstände der übrigen örtlichen Vereine.
In einer weiteren Versammlung beriet man sich über einen originellen Vereinsnamen. Man erinnerte sich daran, dass zu alten Grafschaftszeiten an Sonn- und Feiertagen die Altfelder Bauersleute die Stadt Wertheim in ihren schmucken, grün besetzten Anzügen besuchten. Man bezeichntete daher die Grafschaftler als Laabfrösch. Denn man war in Werde (Wertheim) und Kreuz (Kreuzwertheim) damals ein wenig neidisch auf die teilweise wohlhabenden Altfelder Bauern, die bedingt durch guten Ackerboden stets reiche Ernten zu vermelden hatten. So war der Vereinsname gefunden. Man nannte sich Faßanachtsverein Alpfler Laabfrösch.
Im 33-jährigen Jubiläumsjahr 2019 war die Mitgliederzahl auf über 300 Personen angestiegen.
Bilder: Robert Köhler