Allersberg

Faschingskomitee Allersberg   -   Die Allersberger Flecklashexen

Der Beginn des Hexenbrauchtums in Allersberg lässt sich heute nicht mehr auf eine genaue Jahreszahl zurückverfolgen. Man schätzt, dass dieses Brauchtum aus der Zeit nach 1475 stammt, als Allersberg zum Herzogtum Pfalz-Neuburg, oder auch bekannt als die „Junge Pfalz“, gehörte. Leider gingen die alten Masken und Gewänder aus dieser Zeit im Zweiten Weltkrieg verloren. Trotz dieses Verlustes blieb das Hexenbrauchtum in Allersberg auch nach dem Zweiten Weltkrieg mehr als lebendig. So gab es schon bald wieder am Unsinnigen Donnerstag das Hexenlaufen auf dem Marktplatz, das noch bis heute besteht

Mit der Gründung des Faschingskomitee Allersberg e.V. im Jahr 1969 änderten sich auch die Zeiten für die Allersberger Flecklashexen, da die Brauchtumspflege fortan in den Händen des Komitees lag. Es gelang, einen Allersberger Hobbyschnitzer zu gewinnen, der die heutigen Masken nach alten Vorbildern herstellte. Die Hexenkluft wird aus ca. 1500 verschiedenfarbigen Flicken Stoff genäht, welche zugeschnitten und sortiert werden müssen, bevor sie aufgenäht werden können. Die Hauben der Masken sind ebenfalls mit Stoffflicken besetzt und mit Fellen beklebt.

Rund 20 Stunden wird an solch einer Flecklashexenkluft gearbeitet, bis sie fertig ist. Die Hexen waren bei jedem Auftritt des Komitees dabei. Diese erstreckten sich anfangs meist nur auf den Besuch von Faschingsbällen und Kappenabenden in der Umgebung. Doch das Faschingskomitee war auch außerhalb Allersbergs sehr aktiv, und so waren bald Kontakte mit Karnevalsgesellschaften in ganz Franken geknüpft. Ein Problem bestand jedoch noch, das Komitee hatte keine Aktiven auf der Bühne. So entstand schnell die Idee, die Allersberger Flecklashexen zu mehr als nur zur Dekoration zu nutzen. In besonderem Maße machte sich zu dieser Zeit der damalige Hexenmeister Dieter Hirscheider um die Brauchtumspflege und die Entwicklung der Allersberger Flecklashexen verdient. Bald wurde der erste Tanz einstudiert, welcher zunächst einfache Schritte beinhaltete.

Dies änderte sich jedoch schnell, als in der Session 1988/1989 die ehemalige Gardetänzerin des Rother Carneval Vereins Claudia Gmelch begann, die Flecklashexen zu trainieren. Von da an entwickelte sich der Tanz rasant und immer mehr akrobatische Elemente hielten Einzug in die Choreografie. Nach 11 erfolgreichen Jahren mit Claudia Gmelch übernahm Thomas Herzig, der vorher selbst bei den Hexen mittanzte, das Amt des Trainers. Von 2007 bis 2017 war Jessica Heim als Trainerin aktiv.

Seit September 2017 werden sie von Sarah Heinrich und Stephanie Böhm trainiert. Die Brauchtumspflege liegt, nach vielen Jahren, in welchen sie Andreas Grzyb oblag, heute in den Händen des neuen Hexenmeisters Samuel Schirmer. Zurzeit gibt es insgesamt 18 Hexen, wovon 14 aktiv tanzen. Ab 16 Jahren kann man bei den Flecklashexen mittanzen. Besonders stolz sind die Flecklashexen neben den zahlreichen Auftritten, die sie jede Session auf den Fastnachts-Bühnen in ganz Franken absolvieren dürfen, auf die Auftritte bei „Fastnacht in Franken“ im Bayerischen Fernsehen. Die Besuche von Faschings- und Brauchtumsumzügen in der Region- sind für die Hexen ein weiteres Highlight in jeder Session. Um den Nachwuchs müssen sich die Allersberger Flecklashexen keine Sorgen machen, die Allersberger Minihexen eifern als Nachwuchsgruppe seit über zwanzig Jahren den „großen“ Flecklashexen mit großem Erfolg nach. Sie wurden 1996 von Sabine Regler gegründet. Und seit der Session 2019/2020 gibt es noch eine weitere Nachwuchsgruppe, die Allersberger Teeniehexen. Die Verantwortung für den Hexen-Nachwuchs liegt seit 2013 in den Händen von Sabrina Kratzer-Wittigschlager und David Kratzer. Wer mehr über die „Allersberger Flecklashexen“ erfahren möchte, kann sich auf der Homepage unter www.fako-allersberg.de informieren.

Bericht: Udo Chocholaty nach Infos vom Fako Allersberg e.V.